Königinnen-Zuchtbericht 2020

Kärntner Bienenzucht als Grundlage für eine wirtschaftlich erfolgreiche Imkerei!

Die Kärntner Zucht- und Vermehrungsbetriebe leisteten auch 2020 wertvolle Arbeit
Die Kärntner Zucht- und Vermehrungsbetriebe leisteten auch 2020 wertvolle Arbeit

Die Zucht und Vermehrungsbetriebe in Kärnten leisteten auch 2020 einen wichtigen Beitrag zur Vermehrung, sowie zur Verbesserung der erblichen Qualität unserer heimischen Biene. Weiterlesen ...

 

Züchten oder Vermehren

Königinnen-Zuchtlatte mit Weiselzellen
Königinnen-Zuchtlatte mit Weiselzellen

Die Haltung von Bienen und die Vermehrung von Königinnen werden im imkerlichen Sprachgebrauch als Zucht bezeichnet. Das ist jedoch nicht richtig. Zuchtbetriebe verbessern die Leistungsfähigkeit der Bienen durch die gezielte Auswahl der dem Zuchtziel entsprechenden Königinnen. Man spricht von Zucht, wenn die Vater- und Mutterseite bekannt ist. Die Vermehrung erfolgt mit Königinnen aus Zuchtbetrieben und sorgt für Jungköniginnen am Bienenstand.

Zuchtziele

Eiablage einer jungen Königin
Eiablage einer jungen Königin

Die Bienenzucht macht es sich zur Aufgabe immer leistungsstärkere, aber vor allem vitale und sanftmütige Bienenvölker mit geringer Schwarmneigung bereitzustellen, oder anders ausgedrückt, die Nutzungseigenschaften zu verbessern und die rassetypischen Merkmale zu erhalten. Durch die planmäßige Anpaarung von leistungsgeprüften und merkmalsuntersuchten Zuchtvölkern werden diese Ziele auch erreicht. Die Bienenvölker werden auch hinsichtlich ihrer Varroa-Abwehr geprüft, um in den nächsten Jahren eine Biene zu erhalten, die noch bessere Toleranzeigenschaften gegenüber der Varroa-Milbe aufweist und in weiterer Folge womöglich ohne Behandlungsmethoden überleben kann.

Kärntner Bienenzucht

Carnica-Belegstelle Gößgraben im Maltatal
Carnica-Belegstelle Gößgraben im Maltatal

In Kärnten gibt es zurzeit 18 anerkannte Züchterinnen und Züchter, welche nach den Richtlinien des Zuchtverbandes ACA (Austrian Carnica Association) die Leistungsprüfung und Merkmalsuntersuchung vollziehen. Dadurch leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Optimierung und Erhaltung unserer heimischen Bienen. Von Ende Mai bis Mitte August hatten die Imkerinnen und Imkern wieder die Möglichkeit, eine von derzeit acht Belegstellen in Kärnten zur Begattung ihrer Königinnen zu nutzen. Dass der Trend in Richtung Zucht- und Selektionsarbeit geht, zeigen die aktuellen Zahlen der Belegstellen. So wurden heuer insgesamt 7.823 Königinnen von 150 Imkerinnen und Imkern, auf die verschiedenen Belegstellen gebracht. Rund 75 Prozent dieser Königinnen wurden auch tatsächlich begattet, was für ein sehr positives Ergebnis spricht. Auch die Zuchtkurse, welche von der Kärntner Imkerschule angeboten werden, wurden gut besucht. Trotz Corona-Auflagen konnten im Jahr 2020 neun Zuchtkurse mit insgesamt 156 Teilnehmern abgehalten werden und auch für das Jahr 2021 sind wieder Kurse geplant.