Was bringt die Restentmilbung?

Aktuelles aus dem Gesundheitsreferat!

Gesundheitsreferent Hans Zmölnig rät zur konsequenten Restentmilbung
Gesundheitsreferent Hans Zmölnig rät zur konsequenten Restentmilbung

Immer wieder hört man über große Zusammenbrüche der Bienenvölker bei der Überwinterung. „Es wurde ja eh im September und sogar im Oktober öfters behandelt“, oder „Bei Temperaturen unter 5°C mach ich doch kein Volk mehr auf“, bekommt man da und dort zur Antwort. Faktum ist aber, dass bei einer gewissenhaften Varroabehandlung kein Weg an der Restentmilbung vorbei führt...

 

Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist ca. 1,1 mm lang und 1,6 mm breit
Die Varroamilbe (Varroa destructor) ist ca. 1,1 mm lang und 1,6 mm breit

Wir alle wissen, dass die Varroamilbe sich nur bei Vorhandensein der Bienenbrut in ihrer Population vermehren kann. Das heißt, dass wir die natürliche Lücke, die bei der Einstellung der Eiablage der Königin entsteht, nützen müssen. Dieses Einstellen der Eiablage erfolgt nach dem ersten Frost (- 4, -5°C). Nach 21 Tagen sind die letzten Arbeiterinnen geschlüpft, und unmittelbar danach muss durch den Imker die Restentmilbung erfolgen.

 

Das heißt, den noch vorhandenen Varroamilben auf den Bienen wird der Kampf angesagt. Die beste Zeit dazu liegt meist zwischen Mitte November und Ende Dezember, teilweise Anfang Jänner. Nach der Wintersonnenwende (21. Dezember) werden die Tage wieder länger und die Königin beginnt im Regelfall spätestens um den 10. Jänner mit der Eiablage und dies unabhängig von der Außentemperatur.

 

Die Varroamilbe auf dem Rücken einer Biene
Die Varroamilbe auf dem Rücken einer Biene

Zur Restentmilbung eignet sich besonders die Träufelmethode. Sie ist einfach und kann sehr schnell durchgeführt werden (geringer Wärmeverlust). Dabei wird eine zugelassene handwarme Oxalsäure-Zucker-Lösung auf die Bienentraube geträufelt. Durch den aufgeschraubten Schwanenhals auf der Träufelflasche werden so 5 ml pro besetzter Wabengasse von oben nach unten auf die eng sitzende Bienentraube gegeben. Bienen beginnen sich zu pflegen und streifen dadurch die Milben ab. Durch den überwiegenden Körperkontakt wird der Wirkstoff gut verteilt und gelangt so auch in den Nahrungskreislauf. Die aufgeträufelte Lösung geben die Bienen innerhalb der Wabengasse wesentlich besser weiter als zu benachbarten Wabengassen.

Man beachte dabei aber auch die Anwendungsanleitung. Der Spargedanke, alte angemischte Lösungen zu verwenden, kann sich durch Veränderung der Lösung als unwirksam bis bienengiftig herausstellen, ergo dessen, besser nicht mehr verwenden und entsorgen.

 

Durch eine sorgfältige Restentmilbung können bis zu 99% der vorhandenen Varroen erwischt werden. Somit ist eine gute Basis fürs Folgejahr gelegt. Ohne einer konsequenten Restentmilbung blüht das Varroaproblem im neuen Jahr kräftig auf.

 

Ihr Gesundheitsreferent

Hans Zmölnig